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Radhaus .Danach haben wir einen neuen, unerwünschten Wasserzulauf ins Schwellerende und die seitlichen Kofferböden. Rostpickel

am Radlauf außen sind auch ein Indiz hierfür. Zur Diagnose zieht man vom Kofferraum aus das Scharniermulden-Ablaufschläuchlein aus

dem C-Säulenansatz

(siehe Bilder Punkt 3.)

und fingert in das frei gewordene Loch hinein (Rost oder Staub?).

Sollte man den Wagen trotzdem kaufen, muss die Säule sorgfältig hohlraumkonserviert und der Ablauf regelmäßig auf seine Funktion

überprüft werden. Dieser Ablauf ist ein Kunststoffteil, das sich durch Drehen um 90° nach hinten herausnehmen lässt. Fehlt das Teil,

schleudert das Rad jede Menge Dreck in den Hohlraum. Noch schlimmer ist es, wenn ein ,,Künstler” das sein Formempfinden störende

Loch einfach zugeschweißt hat! Wo gerade noch der Kofferraum offen ist. Unter den Gummimatten rosten besonders Fahrzeuge aus

heißen Ländern. Erst im Endstadium rosten die Stoßdämpferdome

(siehe Punkt 4.)

. Als Genickbruch zu werten sind auch hemmungslose

Flick-Reparaturen am Längsträger, der sich von der Innenseite der hinteren Wagenheberaufnahme bis über die Hinterachse zieht

(siehe

Punkt 5.)

. Die verschweißte Unterkante des Radkastens besteht nur aus dessen Verlängerung und einem nach unten abgekanteten

Rand des Längsträgeransatzes; dicke Kittgeschwüre und schräg angeschweißte Blechflicken haben hier nichts verloren, pappiger Klang

(s.o.) auch nicht! Wie die Schweller aussehen können und sollen zeigen die Bilder

(siehe Punkt 6.)

.

Eher nur lästig sind Schäden an der vorderen Quertraverse

(siehe Punkt 7.)

(Rost und Unfallschäden), den seitlichen Mulden imKofferraum

(siehe Punkt 8.)

und dem Heck-Abschlussblech. Letzteres wird bei Rost- oder Unfallreparaturen häufig falsch eingeschweißt. Die

äußeren Ecken der Unterkante des Abschlussbleches werden ebenfalls gern verschandelt. Der Übergang zum Kotflügel (oberhalb der

Rücklichter) muss einen kleinen Absatz aufweisen

(siehe Punkt 9.)

, andernfalls passt der.

Womit wir bei den Anbauteilen wären, deren Ersatz keinen großen handwerklichen Aufwand erfordert, aber in der Summe ganz

schön ins Geld gehen kann und die auch im gelobten Kalifornien nicht mehr in unbegrenzter Menge vorhanden sind. Die Motorhaube

rostet gelegentlich an der Vorderkante durch, der Heckdeckel eigentlich nur dann, wenn von einem Feuchtbiotop im Kofferraum

Schwitzwasser aufsteigt. Die Türen sterben, wenn die Abläufe zu sind z.B. weil die untere Dichtung sich verschoben hat. Oft rostet auch

der Blechstreifen in den unten die Türverkleidung eingesteckt ist. Gute Türen werden immer seltener, der 300er hat wegen seines

Chromrahmens mit entsprechend geänderter Unterkonstruktion ein besonderes Problem, die Besitzer der Langversion laufen

meilenweit, um Ersatz zu finden. Auch ausgenudelte oder mangels Schmierung festgegangene Scharniere sind lästig. Fahrzeuge aus

salzfreien Ländern zeigen hier gern mal ihren wahren Kilometerstand anhand aus der Tür ausgerissener Türfangbänder. Defekte

Fangbänder sind leicht zu wechseln. Dies sollte nicht zu spät geschehen, da es zu hässlichen Knicken in der Tür führen kann, wenn

diese gegen den Kotflügel schlägt. Finden sich an Motorhaube und Heckdeckel statt der üblichen Schraubenfedern Drehstäbe, dann

hat man ein besonders frühes Modell vor sich, bei dem leider die oberen hinteren Vorderkotflügelecken anders geformt sind bzw. bei

fehlerhaftem Ersatz hässliche Spalten verbleiben.

Ein weiterer Sonderfall ist das Schiebedach. Der Ersatz des Deckels ist noch machbar, aber ein aufgequollener Rahmen ist nur sehr

schwer wieder herzustellen

(siehe Punkt 10.)

. Weiteres Ungemach geht vom Wasserablauf der Schiebedachwanne aus, der zusätzlich

in der empfindlichen C-Säule mündet. Die vorderen Kotflügel rosten entlang der Verschraubungen, wobei sich der Rost in Richtung

Schweller bzw. Motorraumstehwand weiterfrisst

(siehe Punkt 11.)

. Die Beschwichtigung des Verkäufers, die Rostblase oberhalb des

Lampentopfes sei ein kleiner Steinschlag, lässt sich mit einem Griff von unten in den Kotflügel leicht entkräften

(siehe Punkt 12.)

. Auf

dem Lampentopf liegt meist pfundweise versteinerter Dreck, der immer wieder feucht wird und so Rost spendet. Originale 300er Flügel

sind wieder einmal anders, sie haben kleine Aussparungen für die Radlaufchromverschraubung. Die verschraubte Schottwand hinter den

Vorderrädern darf insbesondere entlang der Unterkante nicht total abgedichtet sein, sonst staut sich dahinter der große Rostspender.

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KAUFBERATUNG HECKFLOSSE

Chromrahmen an Tür

zusätzliche Chromleisten

Chromblende

andere Chromblende an Zwangsentlüftung

die zusätzlichen Chromteile des 300SE

10. Schiebedachdeckel

& Schiebedachrahmen

12. Kotflügel: Lampentopf

& Kante Verschraubung