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schön, sind von Sattlern angefertigte Lederausstattungen.

Modernes Autoleder wirkt oft matt und tot. Den schönen Glanz

des originalen Leders kann man aber auch durch zu scharfe

Reinigungsmittel zerstören, die Farbe ist nur auflackiert und

nicht durchgefärbt. Original haben die 190er und der 220 b die

gleichen „kleinkarierten“ Stoffbezüge. Die 200er und die 230er

(auch der „S“) haben ebenfalls ein kleines Karomuster (je nach

Farbe), aber als auffälligen Unterschied Kunstlederstreifen

seitlich an den Sitzflächen (die Änderung erfolgte kurz vor der

Modellumstellung). 220 S und SE haben Klapptürtaschen, edles

Holz innen um die Seitenfenster, sowie um die Frontscheibe und

eine Holzleiste in der Mitte der Türverkleidung. Die originale

Stoffausstattung ist großzügig gestreift (incl. obere Hälfte der

Türverkleidung). Der 300er hat mitten auf der Türverkleidung

einevoluminösereHolzleiste sowieMassivholz-Fensterschlüssel.

Die 190er und der 220b, der ja die Innenausstattung der Kleinen

hat, wurden ohne Türtaschen geliefert (Türverkleidung: unten

glatt, oben schräg abgesteppt). Bis zur Einführung der 190er

hatte der 220 b eine eigenständige Verkleidung mit drei

merkwürdigen Abnähern in der unteren Hälfte; wir haben somit

fünf verschiedene Bauformen. Doch damit nicht genug, der 220

b hatte bis April 1961 die gleiche Türinnenbetätigung wie die

echten S-Flossen mit versenkter runder Griffmulde und danach

die freistehende Uralt-Ponton-Version der Vierzylinder; ab dem

großen Facelift 1965 wurde dann in alle Modelle die bisherige

S-Ausführung mit versenkter runder Griffmulde eingebaut Bei allen Modellen wurde dann im Juli 1967 die Türinnenbetätigung und

damit der Ausschnitt in der Verkleidung geändert (Ausführung wie 108 und später /8). Ganz ruhig bleiben! Spätestens jetzt dürfte

klar sein, welch heilloses Durcheinander manch ein Bastlerauto bietet. Auf sämtliche Details wie z.B. die mehrfach geänderten

Sitzgestelle und die mehrteilige und zweifarbige frühe Ausführung des Armaturenbrettpolsters einzugehen würde den Rahmen

dieser Kaufberatung bei weitem sprengen.

Wenn man schon den Innenraum erkundet, dann sollte man unbedingt die Funktion der Scheibenwischer überprüfen. Die Achsen

rosten gelegentlich fest (langsamer Lauf, gequältes Motorgeräusch) und das Wischergestänge lässt sich nur unter sehr großem

Aufwand auswechseln. Läuft eine grünliche Brühe vorn im Fußraum über den Tunnel, sind im günstigsten Fall die Heizungsventile

überholungsbedürftig. Auch das Gebläse ist schwierig zu wechseln. Ein Problem sind mittlerweile die mürbe werdenden Isolierungen

des Kabelbaumes. Anlasser und Lichtmaschine können altersbedingt schon mal ausfallen, wobei Ladestromprobleme eher an dem

mechanischen Ladestromregler als an dem Generator zu zuschreiben sind. Für ein defektes Masseband im Motorraum springt die

Temperaturanzeige ein, die der Belastung aber nicht lange standhält. Deshalb sollte die Reparatur sofort ausgeführt werden,

da das Gerät als Neuteil NML ist, aber für ca. 150 Euro überholt werden muß. Aber auf die Temperaturanzeige ist nicht immer

Verlass, da diese nicht auf elektrischem Weg, sondern mechanisch über Kapillarrohr und Alkohol erfolgt. Startprobleme kann das

Ausführung für 220b früh

220 Sb / SEb / 200 – 230 S

früh

Ausführung für 190c / Dc / 220b

spät

Ausführung für 200 – 230 S

spät

Ein 220 Sb mit der seltnen SA Klimaanlage Typ Frigette

Hier eine Nackenrolle in einem 300 SE

Innenausstattung:

Klimaanlage:

Nackenrolle:

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KAUFBERATUNG HECKFLOSSE