Table of Contents Table of Contents
Previous Page  12 / 45 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 12 / 45 Next Page
Page Background

Hier einige Preisbeispiele: Für einen, in den frühen

Modellen verwendeten 3-Kolben-Sättel, gibt es eine

Verbindungsbremsleitung die, sage und schreibe über

200 Euro kostet. Bremssättel gibt es ab ca. 120 Euro im

Austausch, auch die 3-Kolben-Sättel, neu sind nur noch die

späten ATE-Sättel (Listenpreis 268,19 Euro) erhältlich. Die

Aluminiumbremstrommel für die großen Flossen vorn: 1402,88

Euro!!!, die Stahltrommel für die kleine: 374,70 Euro. Hier macht

fachgerechtes überarbeiten, in diesem Fall ausdrehen bis zu

einem im Tabellenbuch angegebenen Toleranzmaß, Sinn.

Nur Voll-Trommelgebremste dürfen beim Bremsentest

konstruktionsbedingt ein wenig schief ziehen, bei allen anderen

Schieffliegern ist ein Abzug in der B-Note angemessen. Defekte

Dichtungen hinter den Radlagern können durch Schmierung der Belege für eine ungebremste Fahrt an der Hinterachse sorgen.

Altersbedingt kann es schon mal vorkommen, dass die Bremsschläuche auch innen dicht (zugequollen) sind. Dies zeigen schwache

Bremsleistungen, schief ziehende, langsam oder gar nicht lösende, oder heiß werdende Bremsen.

GETRIEBE

-Probleme zählen nicht zu den klassischen

Mängeln der Flossen. Vereinzeltmachen stark schwankende

Tachoanzeigen auf einen losen Ausgangsflansch

aufmerksam. Dies sollte umgehend behoben werden, da

sonst die Hauptwelle und die Schaltkörper so beschädigt

werden, dass ein Getriebetausch notwendig wird.

Permanente Mahlgeräusche, die im vierten, direkten

Gang etwas leiser sind, deuten auf einen Lagerschaden

hin. Die Automatic (Sonderausstattung ab August 1962)

schaltet meist etwas rabiat. Das Öl am Messstab darf

aber nicht verbrannt riechen oder aussehen. Reichlich

unzuverlässig, aber wegen ihrer Seltenheit interessant, ist

die bis 1961 lieferbare Hydrak-Halbautomatic. Ein weiterer

Seltenheitsbonus gilt für 300er mit Schaltgetriebe.

Ein Vibrator namens

Kardanwelle

(Unwucht!) dürfte keine Lustgefühle

hervorrufen, wenn z.B. eine getrennte Welle nicht an den zu übereinstimmenden

Wuchtmarkierungen wieder zusammengeschoben wurde. Altersbedingt sind des

öfteren die Hardyscheiben rissig, ein rechtzeitiger Austausch ist notwendig, da

sonst der Dreiecksflansch ausschlagen kann. Ansonsten gilt es die Kreuzgelenke auf

zuviel Spiel zu prüfen (ebenfalls Vibrationen!) und ein verschlissenes Mittellager

macht sich durch klopfen beim anfahren bemerkbar.

REIFEN

-Mängel sind zwar nur preisbildend, werden aber trotzdem ausführlich behandelt, weil Sorglosigkeit hier sehr gefährlich

werden kann! Selbstverständlich hat kein Wagen nach 40 Jahren noch die Originalreifen. Dass es meist nicht einmal die

originalgetreuen sind, liegt daran, dass Diagonalreifen seit geraumer Zeit völlig out sind. Original wären auf 5 JK x 13 B Felgen

für 190, 190 Dc und 200 D 7.00-13 Reifen, für 200 und 230 7.00 S 13 Reifen und für die 111er 7.25 S 13 Reifen. Der 300er läuft

auf 7.50 H 13 bzw. später auf 7.35/185 H 14 Socken (Felge 5 1/2 JK 13 B bzw. 6 J 14 H). Die heute üblichen und von Mercedes-

Benz freigegebenen Radialreifen sind für die 110er die Größen 6,40/7,00 SR 13, 7,25 SR 13 (diese beiden Größen gibt es noch bei

Michelin), 175 SR 14 und 185 SR 14 auf 5 1/2 bzw. 6 J 14 H2 Felgen. Die 111er dürfen nur auf den 7,25ern sowie 185ern rollen und

der 300er braucht die 185er in „H“-Ausführung. Betont chic sind natürlich echte Weißwandreifen, eindringlich gewarnt sei dagegen

vor ins Felgenhorn gesteckten Weißwand-Ringen, sie schlitzen früher oder später die Reifenflanke auf! Damit eine Fahrt mit dem

neuen Schmuckstück nicht mit einem Knall im Graben endet, muss besonders bei Fahrzeugen mit einer geringen Laufleistung auch

das Alter der Reifen überprüft werden; ab sechs Jahren ist es nicht mehr unbedenklich und ab zehn Jahren kritisch! Auskunft

darüber gibt die DOT-Nummer, die jeder Qualitätsreifen des zulässigen Altersbereichs hat, irgendwo auf der Flanke findet sich

beispielsweise DOT

XT.BK

XKJM 352, wovon wir den Buchstabensalat vergessen und anhand der letzten drei Ziffern ablesen, dass

dieser Reifen in der 35. Woche 1992 gefertigt wurde. Das Dreieck rechts zeigt an, dass es 1992 und nicht 1982 war. Seit 2000 ist

die DOT Nummer vierstellig und damit eindeutiger.

ATE-Scheibenbremsanlage

(Lizenz-Dunlop) im 300 SE

Kardanwelle an Hinterachsdifferential

Der Aufbau des Automatikgetriebes

1 Hydraulische Kupplung

2 Primärölpumpe

3 Bremsband 3

4 Bremsband 1

5 Bremsband 2

6 Planetenradsatz hinten

7 Parksperre

8 Antrieb für Regler und

Sekundärölpumpe

9 Ausgangswelle

10 Kupplung 2

11 Schaltschiebergehäuse

12 Kupplung 3

13 Planetenradsatz vorne

14 Kupplung 1

Bremsanlage:

Getriebe:

Kardanwelle:

Schiebestück

16

KAUFBERATUNG HECKFLOSSE